„Eine Marke entsteht nur durch Leistung“ – Das Ausscheiden der deutschen Fußball-Frauen bei der WM
Nach dem WM-Aus in der Gruppenphase war die Enttäuschung riesig – bei den Spielerinnen, den Verantwortlichen – und nicht zuletzt bei den Fans. Spätestens seit der Final-Teilnahme bei der Europameisterschaft 2022 hatte die Begeisterung für die DFB-Frauen nie gekannte Ausmaße erreicht. Die Spiele der Damen-Nationalmannschaft erzielte Zuschauer-Rekorde und auch die Bundesliga erfuhr größte Aufmerksamkeit. Wie kann der Ball jetzt weiter in der Luft gehalten werden? Dazu gab Christopher Spall watson ein Interview.
Das Interview mit Christopher Spall führte Nikolai Stübner.
Wie geht es nun mit dem Interesse und dem Hype rund um den Fußball der Frauen weiter? In Brisbane hoffte Nationalmannschafts-Kapitänin Alexandra Popp weiter auf die Unterstützung der deutschen Fans: „Ich hoffe, dass die Leute uns weiter den Rücken stärken, dass sie gesehen haben, was wir grundsätzlich in der Lage sind zu leisten.“ Sie habe außerdem „den Wunsch, dass nach dem einen Mal nicht das Ganze wieder den Bach runtergeht“.
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Kurzfristig geht die Aufmerksamkeit zurück.
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Zwar hatten die DFB-Frauen vor der WM die Tür einen Spalt geöffnet, um mehr Interesse für sich zu ergattern, weil die Männer-Nationalmannschaft katastrophale Leistungen zeigte und der FC Bayern München schwächelt.
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Diese Entwicklung wird jetzt durch das peinliche Ausscheiden in einer durchschnittlichen WM-Gruppe unterbrochen.
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Dennoch bedeute das nicht das Ende für die Entwicklung des Fußballs der Frauen in Deutschland.
Immer mehr Klubs haben in den vergangenen Jahren eine Frauen-Mannschaft gegründet und tragen damit zur Professionalisierung des Sports bei.
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Strategisch und langfristig sehe ich eine gesteigerte Aufmerksamkeit über die aktuelle Situation hinaus. Weil es eine gesteigerte Bedeutung des Frauen-Fußballs in den deutschen Profi-Vereinen gibt.
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Eine Idee, um dem kurzfristigen Aufmerksamkeits-Abfall entgegenzuwirken, ist eine Charity-Mixed-Partie aus Bundesliga-Spielern und -Spielerinnen vor. Da dies ein neues Format wäre, würde das die Aufmerksamkeit kurzfristig oben halten.
Langfristig führt der Weg zum hohen öffentlichen Interesse am Fußball der Frauen aber nur über sportliche Erfolge.
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Am Ende entsteht eine Marke nur durch Leistung. Wenn die Leistungen der Frauen bei den nächsten beiden Turnieren aber ähnlich schlecht sind wie die der Männer, dann wird es auch nichts mit der Begeisterung rund um den Fußball der Frauen in Deutschland werden.
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Das Interesse am Fußball der Frauen wird im Vergleich zu dem der Männer oft damit begründet, dass die Frauen noch nahbar seien und der Sport nicht so durchkommerzialisiert sei, wie bei den Männern.
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Während des Turniers machten die Spielerinnen in den sozialen Medien Werbung für Handys, veröffentlichten Tiktok-Videos und waren in zahlreichen Youtube-Formaten auf dem Account des DFB zu sehen. Zusätzlich veröffentlichte Kapitänin Alexandra Popp kurz vor dem entscheidenden Spiel ihre Biografie.
Sind diese Aktionen bereits zu viel?
Die Kommerzialisierung bei den Frauen sehe ich völlig unproblematisch. Vielmehr glaube ich, dass die Spielerinnen noch präsenter in der Gesellschaft werden müssen, damit sich noch mehr Menschen für den Fußball der Frauen interessieren.
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Die WM mit einem sportlich starken Abschneiden wäre die große Möglichkeit gewesen, das zu ändern. Nun müssen die Frauen einen steinigeren Weg gehen, um weiter das Interesse am Frauenfußball zu steigern.
Bildquelle: Foto von Clement Lepetit auf pexels.com
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