„Mia san mia“ bedeutet Überheblichkeit und Intoleranz – FC Bayern-DNA erfordert neuen Leitspruch
Der Inhalt, den der deutsche Rekordmeister mit seinem Slogan „Mia san mia“ transportiert, ist nicht mehr zeitgemäß. Im Interview mit der AZ München erklärt Christopher Spall, warum sich der Traditionsverein dringend auf seine Kernwerte besinnen sollte.
Das Interview mit Christopher Spall führte Kilian Kreitmair.
Immer wieder kritisieren ehemalige Spieler des FC Bayern, dass dem deutschen Rekordmeister das „Mia san mia“-Gen abhandengekommen sei.
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FC Bayern: Kane soll im Sturm wieder für „Mia san mia“-Mentalität sorgen
Direkt nach der Ankunft bekam der Stürmer des FC Bayern sein neues Arbeitsgewand überreicht. Darauf in fetten Lettern: „Mia san mia“. Ab sofort gilt es für Kane, diesen Slogan des Klubs zu verkörpern und die Angriffsriege des Rekordmeisters mit seinen Torjägerqualitäten wieder zurück zu alter Stärke zu führen.
Denn in den vergangenen Monaten kritisierten sowohl die Fans des FC Bayern als auch ehemalige Spieler wie Bastian Schweinsteiger, dass die aktuellen Bayern-Spieler und die Verantwortlichen den Slogan nicht mehr so verkörpern, wie es nötig ist. „Man muss es leben. Man muss nicht darüber sprechen, man muss es leben“, sagte der ehemalige Mittelfeldmotor der Münchner.
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Die Diskussion um das ‚Mia san mia‘ ist eigentlich eine Diskussion um die FCB-DNA als Ganzes und die Frage, ob der FC Bayern seinen Kern verloren hat.
Mia san mia‘ bedeutet auch Überheblichkeit und Intoleranz. Ich glaube, dass es sich keine Marke der Welt heute noch erlauben kann, Ignoranz zu kommunizieren und sich für etwas Besseres zu halten. Es kommt heute darauf an, auf Augenhöhe zu kommunizieren und die Leute mitzunehmen.
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Der Inhalt, den der FC Bayern mit dem Slogan transportiert, ist schlicht nicht mehr zeitgemäß.
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Was der Leitspruch vermitteln sollte, ist nicht Überheblichkeit oder Intoleranz, sondern das, was den FC Bayern immer im Kern ausgemacht hat.
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Zu diesem Kern gehört, neben den familiären Werten, die der jetzige Ehrenpräsident Uli Hoeneß in seiner Zeit als Manager und Präsident geprägt hat:
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Leistung vor allem auch in Drucksituationen zu bringen und die Überzeugungskraft bei Rückschlägen nicht zu verlieren. Das sind die Eckpfeiler der Bayern-DNA. Mit dieser Vereins-DNA sollte sich jeder Spieler und jeder Fan eigentlich identifizieren.
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Jetzt ist es wichtig, die Kernwerte, die den FC Bayern zu einem unverwechselbaren Verein gemacht haben, wieder im Alltag zu leben und unter Beweis zu stellen.
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Ich schlage dem FC Bayern vor, diesen Kern in einem Leitspruch zu verdichten und glaube, das wäre eine stärkere Identifikationsplattform als das ‚Mia san mia‘.
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Das ist sicher eine der Aufgaben, welche die Bosse um den Vorstandsvorsitzenden Jan-Christian Dreesen angehen müssen/sollen. Ob es ihnen gelingt, dass „Mia san mia“ mit (neuem) Leben zu füllen – und dann das Motto vielleicht noch durch etwas zu ersetzen, was zeitgemäßer ist?
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